Am Sonntag, den 4. Juni 2006 stürmten etwa zwei Dutzend Studierende das Schiff der NRW.Bank im Hafen von Münster. Sie protestierten damit gegen die Vergabe von überteuerten Studienkrediten mit denen die Studierenden in Zukunft die Studiengebühren finanzieren sollen. Während der Aktion informierten sie auch die zahlreichen Gäste des Hafenfestes mit Flyern über die Verschuldungsgefahr vieler Studierenden.
„Die Zinssätze für die Studiengebührenkredite werden zwischen 5% bis 8% liegen. Dies halten wir für völlig überhöht“ so Olaf Götze, AStA Referent für finanziell und kulturell benachteiligte Studierende. „Denn die NRW.Bank trägt keinerlei Risiko bei der Kreditvergabe, da die Universitäten schon ein Viertel der Gelder in einen Ausfallfond einzahlen.“
Bereits ab einem Einkommen von 960 Euro im Monat werden die fertigen StudentInnen in Zukunft zur Rückzahlung des Kredites verpflichtet. Dies wird aus der gerade erschienenen Rechtsverordnung des Ministeriums deutlich. Zur Verabschiedung des Gesetzes im Landtag hieß es von der Landesregierung noch, erst ab einem Einkommen von über 16000 Euro jährlich müsse zurückgezahlt werden.
„Keinesfalls nur die reichen Akademiker zahlen. Es wird jeder zur Kasse gebeten, der seinen ersten Job nach dem Studium bekommen hat“ so Götze weiter. Dies widerspricht jedoch klar der Position, dass nur diejenigen Akademiker zahlen sollen, die nach ihrem Studium zu den Spitzenverdienern zählen.
Die Protestaktion dauerte indes nicht lange, was der Stimmung unter den Studierenden keinen Abbruch tat. Sie sangen laut: „Wir lagen in Münster’s Hafen und hatten Gebühren an Bord. An den Unis da faulte die Bildung und täglich ging einer über Bord. Ahoi! Kameraden!“